Review von Pan "The Warlord":

Ein CD Review ist immer eine sehr persönliche Sache, soviel vorweg. Als Rezensent hat man seinen eigenen Geschmack und Emotionen. Als ich auf der Liste der zu besprechenden CDs den Namen INFINGHT gesehen habe kam sofort die Mail an Chefin mit dem fetten Ausrufezeichen, dass ich die bearbeiten möchte. Warum? Weil ich von ner guten Freundin so einiges über INFINIGHT gehört habe, dass die so gut sein sollen. Während meiner Heimaturlaube im Saarland hatte ich leider nie das Vergnügen, dass zeitgleich ein Gig stattgefunden hätte und so war ich ganz gespannt als ich das Paket öffnete und mich eine CD anlächelte, in rot gehalten, mit nem Haufen semitransparenter Gestalten und einer Schwarzen. Bandlogo und CD-Titel drauf. Spartanisch aber praktisch, denn das schwarze Männeken taucht im inneren des Booklets immer wieder auf um unterstützend zu den Songtexten zu posen. Sehr nette Idee.

Die Musik selbst (moderner Power Metal US-amerikanischer Ausprägung) beginnt mit einer netten Aussage „smart bombs are useless without smart people“. Yow! Der Titel hatte schon sozialkritische Aussagen vermuten lassen und dieser Knaller wird durch das folgende musikalische Intro auch in einen schönen Spannungsbogen geführt. Und hier endet leider mein Lobgesang. Kurz und knapp gesagt: Die Musik ist überhaupt nicht mein Fall. Beginnt damit, dass der Sänger, der sich auch redlich Mühe gibt, in der Abmischung „neben“ der Band zu sein scheint als bei ihr dabei. Die Aufnahme wirkt nicht wie aus einem Guss was es für mich sehr schwierig zu hören macht. Das liegt auch ein wenig daran, dass er im oberen Gesangsbereich (also nicht im Scream) ein bisschen zu sehr drückt was eine emotionale Tiefe vermissen lässt. Da wird er sicherlich noch dran arbeiten müssen.

Zur Musik kann ich sagen, dass die Songs sicherlich sehr sauber eingespielt sind und die Instrumentalisten sehr wohl ihr Handwerk beherrschen. Besonders auffällig (und für eine Undergroundband alles andere als üblich) ist der Basser, der seinen Tieftöner nicht ausschließlich als „minderbemittelte Gitarre“ verwendet sondern einige schöne Bassläufe einsetzt. Leider ist das Songwriting gar nicht mein Fall. Klar, bei einer derart guten Musikerfraktion kommt zwischendurch immer mal was geiles rum aber das langt weder für eine gute Rezi noch für ne Arschbombe… Die CD wird in den Tiefen meines CD Regals verschwinden und wohl nicht weiter Beachtung finden. Tut mir leid, Jungs, nicht mein Fall.